Ein Pilz zur Aktivierung des Angstzentrums “Amygdala”
Vor einigen Jahren las ich, dass Mutterkorn, der halluzinogene Schlauchpilz der manchmal den Roggen schädigt, etwas erzeugt, das Symptomen von Trauma sehr ähnlich ist: das Angstzentrum des Gehirns wird aktiviert in einem Ausmaß, dass uns Ängste wie reale Ereignisse erscheinen. Gerade frühe Traumatisierungen pflanzen auch einen solchen Pilz in unser Nervensystem. Trigger-Situationen fühlen sich wie lebensbedrohliche reale Gefahren an, mit allen Symptomen, sie zu einer gerade stattfindenden Situation gehören: Gefäßengstellungen, Erhöhung des Muskeltonus, Brandung von Stresshormonen in unseren Adern.

Mutterkorn als Lebensaufgabe
Eine der großen Aufgaben nach der Vergiftung mit dem Mutterkorn früher Traumatisierungen ist unserem Körper beizubringen, zwischen realer und erinnerter Gefahr zu unterscheiden. Die toxischen Wirkkräfte, die sich bei Traumatisierungen durch nahe Bezugspersonen besonders entfalten, sind Last und wachstumsfördernde Aufgabe in einem. Sie zwingen uns, bewusst etwas zu kultivieren, das ohne diese Art von Traumatisierungen in der Unbewusstheit unsere Zellen von selber geschieht. Mutterkorn fordert uns auf, unseren Körper aus Albträumen erwachen zu lassen um realen Gefahren kraftvoll begegnen zu können.

Mutterkorn, Sporen

Mutterkorn, Sporen-

Frühe Traumatisierungen und Partnerschaft

Ein schwebender, traumgleicher Text der aus der fiktiven Perspektive eines Mannes geschrieben ist, der die “Mutterkorn-Vergiftung” seiner Partnerin zu verstehen und zu lindern versucht. Er entstand in einer Zeit, in der ich zum einen unglücklich verliebt war, sich aber gleichzeitig eine neue Art zu schreiben öffnete, die in andere Räume vordrang – Körpererinnerungen und emotionalem Erinnern näher als der “deklarativen” Erinnerung, der Welt von Chronologien und Tatsachen, von der die Traumaräume oft abgeschnitten sind. Es ist in gewisser Weise auch eine Liebesgeschichte – ein liebender Versuch, wie er vielleicht in vielen Biografien vorkommt. […]Ich lege meine Hand vorsichtig an ihre schlafwarme Wange und lege das Gleiten in ihre Träume hinein, der vergiftete Roggen wird ferner, ich flüstere „Sieh mich. Ich sehe Dich schön.“ und sie seufzt in den Atem, den gesprochenen.[…]

Ganzen Text lesen

Mutterkorn, Psycho

Die Rolle des Körpers beim Überschreiben traumatischer Erinnerungen

Dieser Text ist inspiriert  von einer Szene aus dem Film “Psycho” von Alfred Hitchcock, mit der eine Künstlerfreundin arbeitete. Er hat mir viel darüber gezeigt, wie bedeutungsvoll die “Verschiebungen im Körper” beim Kontakt mit traumatischen Erinnerungen sind – oft wichtiger als die manchmal quälende Frage nach faktischer Genauigkeit. Textauszug:[…] Sie wird durch die leichte Verschiebung der Substanzen des Körpers vorbeigehen, sie wird sich bewegen können, sie wird eintauchen in das Dunkel, leicht, ohne Mühe in einer tastenden, sich neigenden, lauschenden Linie, einer eigenen Linie, beweglich, nicht blind.[…]

Ganzen Text lesen

Mutterkorn, Psycho (Trigger)

Die Rolle des Körpers beim Überschreiben traumatischer Erinnerungen

Dieser Text ist inspiriert  von einer Szene aus dem Film “Psycho” von Alfred Hitchcock, mit der eine Künstlerfreundin arbeitete. Er hat mir viel darüber gezeigt, wie bedeutungsvoll die “Verschiebungen im Körper” beim Kontakt mit traumatischen Erinnerungen sind – oft wichtiger als die manchmal quälende Frage nach faktischer Geauigkeit. Textauszug:[…] Sie wird durch die leichte Verschiebung der Substanzen des Körpers vorbeigehen, sie wird sich bewegen können, sie wird eintauchen in das Dunkel, leicht, ohne Mühe in einer tastenden, sich neigenden, lauschenden Linie, einer eigenen Linie, beweglich, nicht blind.[…]

Ganzen Text lesen

Mutterkorn, Showdown (Trigger)

Mutterkorn, Showdown –

Abwendungen vom Paradigma der Katharsis

Lange Zeit dachte ich, Traumaheilung bedeutete einen großen Showdown: es käme zu einer Öffnung der “Büchse der Pandora”, alle verschlossenen Erinnerungen stünden auf einmal glasklar zur Verfügung und würden nach einer dramatischen, kathartischen Entladung auf ewig verschwinden. Eine Idee mit der ich mir – ich muss es eingestehen – sehr geschadet habe. Die Subtilität der inneren Bewegungen habe ich erst viel später verstanden. […] Ich denke, sie wünscht sich ein Sehen, ein Erkennen wie ein Showdown, dem die Rettung, die immerwährende Rettung folgt. Ich weiß nicht, ob es gelingt. […]

Ganzen Text lesen

Mutterkorn, Milchtritt

Abschied und die Eröffnung eines Feldes von Zärtlichkeit

Mit dem Abschied von der inneren toxischen Mutter tauchte auf einmal eine unvermutete Zärtlichkeit im Verhältnis zu meiner realen Mutter auf. Und auch die Erkenntnis: die, die sie war, ist fort. Und die, die jetzt ist, ist eine andere. Textauszug:[…] Heute gehe ich auf mein eigenes Feld, hindurch durch Erde zu der Frage, wie man andere Mütter schreibt, Jüngeres und Älteres und zwischen ihnen ein wachsendes Gespinst im weicheren Licht. Ich versuche, meine jüngeren Wörtern gegenüber eine gute Mutter zu sein und sie einströmen zu lassen in die Leerstelle eines unvermutet auftauchenden „Du bist fort.“ […]

Ganzen Text lesen

Mutterkorn, Milchtritt

Abschied und die Eröffnung eines Feldes von Zärtlichkeit

Mit dem Abschied von der inneren toxischen Mutter tauchte auf einmal eine unvermutete Zärtlichkeit im Verhältnis zu meiner realen Mutter auf. Und auch die Erkenntnis: die, die sie war, ist fort. Und die, die jetzt ist, ist eine andere. Textauszug:[…] Heute gehe ich auf mein eigenes Feld, hindurch durch Erde zu der Frage, wie man andere Mütter schreibt, Jüngeres und Älteres und zwischen ihnen ein wachsendes Gespinst im weicheren Licht. Ich versuche, meine jüngeren Wörtern gegenüber eine gute Mutter zu sein und sie einströmen zu lassen in die Leerstelle eines unvermutet auftauchenden „Du bist fort.“ […]

Ganzen Text lesen

M, Verschluckungen

M, Verschluckungen-

Abtastung eines Täterintrojekts

Durch den unglücklichen (und auf seltsame Weise künstlerisch auch glücklichen) Umstand, dass ich aufgrund eines Gewaltübergriffes in der Psychotherapie lange Zeit keine Therapie machen konnte, habe ich sehr tief selber geforscht. Dabei bin ich auch auf die Arbeit mit etwas gestoßen, für das ich erst viel später den wissenschaftlichen Namen “Täterintrojekt” gefunden habe. Aus dieser Arbeit ist dieser Text entstanden – ebenso wie die Bilderserie “MERGE”  […]”Ich habe Dich verschluckt.“  – das ist das Mantra eines versuchten Verständnisses, von mir, nicht von Dir. Ich habe Dich verschluckt, damit etwas Fremdes Ich werden konnte. Ich habe mich geirrt: Du wurdest nicht Ich, Du wurdest das Fremde in mir, M. eine Andere. […]

Ganzen Text lesen

Kragenspeck (Vorsicht, Trigger)

Transgenerationale Weitergabe von Verachtung

Wie viele der Texte ist auch dieser fiktiv und biographisch zur gleichen Zeit. Letzteres, weil ich die Dynamiken bis in jede Zelle kenne. Ersteres, weil die Fakten viel weniger wichtig sind als die Muster und Bewegungen, die die Texte spiegeln. Textauszug: […] Sie versucht zu sagen, was es sein könnte, wie sie sich es wünscht und es ist wie ein Weinen in eine Zukunft hinein, eine bessere. Sie öffnet drängend und erklärend den Wortkanal, den sie der Mutter anreicht, hinüberreicht, zu Füßen legt. „Du hast Kragenspeck.“, sagt die Mutter. […]

Ganzen Text lesen

Kragenspeck – (Vorsicht, Trigger)

Transgenerationale Weitergabe von Verachtung

Wie viele der Texte ist auch dieser fiktiv und biographisch zur gleichen Zeit. Letzteres, weil ich die Dynamiken bis in jede Zelle kenne. Ersteres, weil die Fakten viel weniger wichtig sind als die Muster und Bewegungen, die die Texte spiegeln. Textauszug: […] Sie versucht zu sagen, was es sein könnte, wie sie sich es wünscht und es ist wie ein Weinen in eine Zukunft hinein, eine bessere. Sie öffnet drängend und erklärend den Wortkanal, den sie der Mutter anreicht, hinüberreicht, zu Füßen legt. „Du hast Kragenspeck.“, sagt die Mutter. […]

Ganzen Text lesen