Rauminstallationen als begehbare Innenräume
Künstlerische Rauninstallationen unterscheiden sich von künstlerischen Objekten dadurch, dass wir uns direkt im Inneren einer künstlerischen Arbeit befinden. Das Faszinierende ist, dass wir dadurch einen Innenraum zu einem begehbaren Außenraum machen können. In meinen Installationsarbeiten habe ich häufig mit der Idee des weißen Raumes gearbeitet. Es ist eine der intensivsten Möglichkeiten, einen traumatischen Innenraum mit all seinen paradoxen Qualitäten unmittelbar erfahrbar zu machen.

Betretbare Dissoziationen
Bei einem makellos weißen Raum mit diffusem Licht tritt der sogenannte Polareffekt auf: man kann Abmessungen und Dimensionen nicht mehr orten und landet unversehens in einem sich auflösenden Raum. Man wird schwindlig, der Boden beginnt zu wanken und es scheint, als sei die eigene Körperlichkeit etwas, das weck subtrahiert werden müsste. Gleichzeitig ist es ergreifend schön dort. Mir ist erst lange Zeit nach den Arbeiten bewusst geworden, dass sie betretbare Dissoziationen waren. Rettungsort Elysium und Hölle zur gleichen Zeit.