Schreibworkshop “Der Geschmack von Zuversicht”

Dem Schrecken als Schöpfer und Schöpferin begegnen. Resilienzfördernde Schreibworkshops für Menschen in kollektiven oder individuellen Krisensituationen. On- und Offline buchbar. Mehr Informationen zum Workshop und weiteren Angeboten


HOMO NARRATOR
Warum Trauma Erzählungen braucht

Vier Artikel: über die Weitung bei Paul Celans Engführung, warum Gereiztheit Erzählungen braucht, die Welterschaffungskraft unserer Stimme und weswegen ohne Wunde keine Erzählung entsteht mehr lesen


Kunst, Zeugenschaft
und Zeugenbewußtsein
Empathische Zeugenschaft der Öffentlichkeit nimmt für Traumatisierte eine ebenso zentrale Rolle ein wie die eigene Entwicklung des Zeugenbewußtseins gegenüber dem Nachhall von Traumata.  mehr lesen


Traumakinderbuch
“Pinito und das große Grau”

Wir freuen uns sehr, dass die deutsche Hörbuchversion des Buches für Kinder in traumatisierenden Situationen auf der Zielgeraden liegt. Willst Du mehr über das Projekt erfahren oder sogar mithelfen. Details und zur Spendenaktion


Vulkanausbruch La Palma 2021
Künstlerische Begleitung vor Ort
Mit Fotografie, poetischer Prosa und einem Traumakinderbuch durfte ich eine der größten Naturkatastrophen der letzten 500 Jahre auf La Palma von Tag Eins an bis heute vor Ort begleiten. Ein Lehrjahr über Kollektivtrauma und seine Bewältigung. mehr lesen


“Nombrase Volcan”
Poesiefestival La Palma 2-4 Juni 2022

Wie eine Insel wieder zur Sprache kommt: in 3 Tagen fanden so beeindruckende Lesungen und Performances statt, dass die Heilkraft der Poesie für die durch den Vulkanausbruch erschütterte Insel mit jeder Faser spürbar war. mehr lesen


Artikel aus dem Rissblog

Für das Erforschen einer Kultur lebensförderlicher Riss-Annäherung finden sich hier aktuelle Impulse zu Kunst, Philosophie und Traumaforschung mehr lesen


Worte für die Nichtorte
Das Bemühen um Riss- und Sprungabtastungen mit Sprache. Ein lebenslanger Versuch und eine meiner ganz großen Lieben seit ich in Worten denken kann.  mehr lesen


Visuelle Näherungen
Bilder und Rauminstallationen – Fahrzeuge ins innere Ausland jenseits von Sprache. Für mich verblüffend, wie viele von diesen Vehikeln mit den Jahren entstanden sind.  mehr lesen

Judith de Gavarelli

Am Tag als die Entscheidung für dieses Foto fiel, sprach ich mit einer Freundin über meine Unsicherheit, ein so strahlendes Bild zu nehmen. Denn es spiegelt nicht die Schwere des Themas und transportiert auch nicht die Aspekte, die die schwere neuroimmunologische Erkrankung ME/CFS meiner künstlerischen und gesellschaftspolitischen Arbeit hinzufügt. Neben vielem anderen sagte sie den Satz: “Das ist ja auch ein Sprung, Wir sind alle ambivalente Wesen und das ist gut so .” Mein inneres Nicken war im Grunde der Entscheidungsmoment. Ja, wir sind nicht nur ambivalente, sondern “polyvalente” Wesen  – eine Gestaltung aus vielen Facetten. Und wir, die wir große Risse erlebt haben, haben häufig das, was ich eine große Flügelspannbreite nenne(…)
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Literatur: Erzählungen aus dem Nicht-Ort

Erzählungen aus dem Nicht-Ort –

Versuch einer Abtastung des traumatischen Raums

Diese Erzählung beginnt damit, die Sprache zu öffnen, nicht die Sprache im Allgemeinen, sage ich, sondern diese Sprache, die Sprache des leeren Orts. Ich habe kein Interesse daran, über den Nicht-Ort zu schreiben, das klingt vielleicht widersprüchlich, aber ich meine, man schreibt nicht über ihn, man schreibt aus ihm heraus. […] Wenn ich jetzt vom Nicht-Ort spreche oder vielmehr versuche, den Nicht-Ort zu schreiben, spielt es keine Rolle, ob es Mai oder Winter ist, es ist der Ort eines abwesenden Frühlings, auf den kein Sommer, kein Herbst und kein Winter folgt. Es ist ein Ort ohne Welt.

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Mode lesen: Kleidung als Kulturerzählung

MODE LESEN Vulkanausbruch La Palma: über Alltagserzählungen in der Zeit danach Löcher in der inneren Erzählung Gestern war ich nach langer Zeit einmal wieder in Santa Cruz, der kleinen [...]

Erzählungen und Hypervigilanz

CALLEJONCITO UND FALKEN  Warum Gereiztheit Erzählungen braucht Weltverwirbelungen Heute morgen erinnerte ich mich beim Betrachten des wilden Klippenstrandes von Callejoncito im Norden La Palmas daran, wie ich an einem [...]

Was Risskultur bedeutet

Leben mit existenziellen Rissen ist Regel, nicht Ausnahme. 60% aller Menschen erfahren irgendwann in Ihrem Leben ein Ereignis von traumatischer Wucht oder sind durch Entwicklungstraumata belastet. Obwohl existenziell Verwundete in einem großen “Wir” leben, erleben die allermeisten die Last der Isolation. Vielleicht, so denke ich, müssen wir Dornröschens dreizehnte Fee mit ihrer Dimension von Schrecken mit an den Tisch bitten, damit sie nicht in einem abgeschlossenen Turmzimmer Prozesse von Leblosigkeit und Erstarrung in Gang setzt. Sie muss sichtbar sein, in ihrer Zerstörungskraft und ihrem kreativen Potential. Risskultur bedeutet, in die inneren Turmzimmer Licht und Bewegung bringen – damit aus Verletzungen nicht nur Dornenhecken wachsen, sondern die vielfältigen Blüten kreativer Neuschöpfung.

Welche Rolle die Kunst spielt

Kunst, die mit den gefrorenen inneren Kammern in Resonanz geht, kann Starre lösen und wieder an den Wärmestrom von Lebendigkeit anbinden. Sie reicht Worte, Klänge und Bilder, wo etwas in uns sprachlos vor Entsetzen ist. Sie macht Unsagbares sagbar, öffnet Wortkanäle und lässt unsere eigene Schöpferkraft zu uns sprechen. Eines der anrührendsten Geheimnisse von Leben ist, dass die Natur immer aus Verletzung Neues kreiert. Ist z.B. der Lebensraum für eine Art beschädigt, lässt das kreative Spiel der Schöpfung neue Arten entstehen. Nicht einmal, sondern immer wieder. Leben ist seinem Wesen nach künstlerisch. Deshalb, so glaube ich, bindet uns Kunst an Urkräfte von Lebendigkeit an. Gestalter*in sein und Gestaltung im Riss erfahren ist die stärkste Gegenbewegung zur Opferohnmacht.