
Erzählen von etwas, das sich Erzählungen entzieht
Der Raum des Traumas ist ein Ewigkeitsraum, der sich außerhalb von Verortung, Zeit und chronologischer Abfolge bewegt. Er erzählt von etwas, das sich einer Erzählung entzieht. Das ist geboren aus hirnphysiologischen Mechanismen unter extremen Stress, die ich in diesem Text genauer untersucht habe. Umso spannender ist der Versuch, trotzdem Erzählungen zu formen. Es sind Experimente, aus etwas Geschichten zu machen, bei dem der Prozess des “Geschichte Werdens” im Sinne von “Vergangenheit werden” so schwer ist.
Allerleirau und die Eigenerzählung von Figuren
“Allerleirau” ist eine Geschichte über Symbiose, weibliche Gewalt und das Verschwimmen der Grenzen zwischen Fürsorge und Vernichtung. Das für mich Beeindruckendste war das Erlebnis, wie die Figuren mehr und mehr ein Eigenleben gewannen und sich wie Geschöpfe verhielten, die eine eigene Erzählung jenseits meines Wollens formten. Etwas erzählt sich, eine Bewegung, die einem ganz eigenen Bewußtseinsstrom folgt, der außerhalb meiner Planung eines Plots liegt. Ein zweiter Strom, tief in unseren Zellen.

Allerleirau – die Zielgerichtetheiten
Eine Erzählung über das In-eins-Fallen von Fürsorge und Gewalt
Diese Erzählung taucht tief in eine Beziehungsdynamik ein, bei der Genährtwerden und Destruktion fließend ineinander übergehen. Textauszug:[…] Ich saugte diese Sicherheit und bemerkte erst spät, dass wir uns nur verbrauchte Luft in die Lungen bliesen. In der weichen Benommenheit brauchte es ewig, bis mein Gehirn den Gedanken formen konnte, dass auch das Ersticken war, auch das. Und als ich es wusste, gab es dann keinen Willen mehr, der sich gegen den Wunsch hätte auflehnen können, mit Johanna in eine allumfassende Ohnmacht zu gleiten, hin zu dem Ort, wo sie mir das Wissen der Fische erzählen würde. […]

Allerleirau – die Zielgerichtetheiten
Eine Erzählung über das In-eins-Fallen von Fürsorge und Gewalt
Diese Erzählung taucht tief in eine Beziehungsdynamik ein, bei der Genährtwerden und Destruktion fließend ineinander übergehen. Textauszug:[…] Ich saugte diese Sicherheit und bemerkte erst spät, dass wir uns nur verbrauchte Luft in die Lungen bliesen. In der weichen Benommenheit brauchte es ewig, bis mein Gehirn den Gedanken formen konnte, dass auch das Ersticken war, auch das. Und als ich es wusste, gab es dann keinen Willen mehr, der sich gegen den Wunsch hätte auflehnen können, mit Johanna in eine allumfassende Ohnmacht zu gleiten, hin zu dem Ort, wo sie mir das Wissen der Fische erzählen würde. […]